JEßAß – Im flüchtigen Raum des Sakralen
Ein Bild, das kein Bild sein will.
Keine Ikone, kein Zeichen –
nur Schichtung, Übergang, Spur.
JEßAß entfaltet sich im Digitalen
wie ein Palimpsest aus Zeiten,
Gesten, Gesichtern.
Zwei Christusfiguren –
nicht gegeneinander, nicht vereint.
Ein sacré deux:
eine Begegnung ohne Auflösung,
eine dritte Gestalt,
die zittert im Dazwischen.
Hier spricht nichts in Affirmation.
Das Heilige wird nicht gezeigt,
es erscheint – fragmentarisch, durchlässig,
in der Bewegung der Bilder.
Nicht im Motiv liegt seine Kraft,
sondern im Raum dazwischen.
Im Digitalen – sonst Ort des Verschwindens –
öffnet sich ein Riss.
Kein Licht, kein Schatten, sondern Dazwischen.
Dort: ein heiliger Rest,
nicht zu sehen, nur zu spüren.
Ein Bild, das bleibt, weil es vergeht.